stinkt's?
Haben Sie auch so ein feines Näschen? Ist ja heutzutage nicht immer angenehm, wenn man so alles riecht.
Ist ihnen schon aufgefallen, wie unterschiedlich der Körpergeruch von Menschen sein kann? Der Geruch von Stuhl, Urin und Schweiß? Alle unsere Körperäußerungen sind auch Reinigungsmechanismen, daher erzählen sie auch davon, wovon der Körper zu viel hat.
Körpergeruch oder Schweiß kann säuerlich sein. Wenn diese Person viel Stress hat, viel Säurebildendes zu sich nimmt wie Kaffee, Zucker, Süßigkeiten, Mehlspeisen, Fleisch oder Wurst. Der Körper versucht dann, die überschüssigen Säuren auszuscheiden. Wobei, das was für die meisten "normal" ist, schon ein deutliches Übermaß an Säure bedeutet. Neulich habe ich erfahren, wir essen allein 70mal mehr Zucker als ein Steinzeitmensch - erschreckend, nicht wahr? Wenn Sie außerdem Gelenkprobleme oder / und Muskelschmerzen haben, könnte dies ein weiterer Hinweis auf eine Übersäurung des Bindegewebes sein. In Blut und Harn muss dies nicht unbedingt nachweisbar sein, da die Konzentration im Blut sehr genau geregelt wird. Die Konzentration im Urin sagt (je nach betroffenem Stoff) manchmal mehr darüber aus, was wir von uns geben, als darüber, was im Körper drin ist. Ein basischer Harn ist also nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass Sie die Säure erfolgreich abgebaut haben, es kann sein, sie haben nur zufällig gleichzeitig einen Harnwegsinfekt oder die Ausscheidung der eingenommenen Basen war gerade so stark.
Veganer riechen z.B. stärker basisch als Fleischesser. Schon beobachtet? Wenn Sie also eine Übersäurerungproblematik haben, könnte eine Weile vegane Ernährung, bzw. "Basenfasten" mit viel, viel Gemüse eine gute Idee sein.
Körpergeruch kann auch leicht faulig oder fischig riechen. Das kann dann ein Hinweis auf irgendein Fäulnisgeschehen sein z.B. Zahnfäule, oder Fäunisbildung in der Darmflora, eine Infektion z.B. im Hals. - Oder es ist sogar ein ernster Hinweis auf eine Nierenschwäche.
Zu verändertem Körper- oder Schweißgeruch kann auch eine veränderte Hautflora beitragen. Frischer Schweiß riecht nicht, erst bakterielle Zersetzung lässt den typischen "Käsefuß" (durch Buttersäuregärung) entstehen, deshalb hilft auch in der Regel mehr frische Luft.
Besiedelung durch Baktieren ist übrigens kein Zeichen mangelnder Hygiene, all unsere Körperoberflächen, äußerlich und innerlich, sind mehr oder weniger stark besiedelt. Am stärksten unser Dickdarm. Das ist normal und gesund. Durch zu viel Hygiene, zu häufige Antibiotikaeinnahme, Fluor, gechlortes Wasser etc. kann allerdings die normale und nützliche "Flora" (korrekt: Mikrobiom) vermindert sein. Dann sind unsere Häute und Schleimhäute schlechter vor krankmachender Besiedelung geschützt.
Auch unser Kot kann eher faulig oder verwest riechen, dann ist das ein Hinweis auf eine vermehrte Fäulnisflora im Darm. Dies zeigt auch oft eine zu eiweißreiche Kost an. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie nachschauen lassen, was mit der Verdauung nicht stimmt, es kann an einer schlechten Aufspaltung (zu wenig Bitterstoffe, Gallestau, Enzyme fehlen oder der pH-Wert im Dünndarm stimmt nicht) oder an einer schlechten Aufnahme von Eiweißbausteinen (Aminosäuren) liegen. Dies kommt in der Regel von einer gestörten Darmschleimhaut. All das lässt sich labordiagnostisch aus dem Stuhl nachweisen - und seine Ursachen finden. Oft findet man bei Fäunisproblematik gleichzeitig, dass die Beschwerden vor allem auf der linken Dickdarmseite auftreten (absteigendens Kolon).
Wenn der Stuhl eher gelblich ist, säuerlich riecht, schäumt oder schwimmt dann spricht das für ein Zuviel an Gärungen, also baktierielle Zersetzung von Kohlenhydraten im Darm. Dies ist meist verbunden mit Beschwerden, Blähungen (bei Beklopfen hohl klingend) und Schmerzen auf der rechten Bauchseite (aufsteigendes Kolon, Blinddarm). Dann wäre dagegen eine "Low Carb-Diät" für ein paar Wochen vielleicht mal einen Versuch wert? Oder ein Atemgas-Test auf eine Unverträglichkeit bzw. Aufnahmenstörung (Malabsorbtion) von Laktose, Fruktose oder anderen Zuckern. Wenn Sie den Zucker nicht verwerten können, dann versuchen dies die Bakterien. Besser wäre jedenfalls, nicht mehr zu sich zu nehmen, als sie selbst verwerten können. Es kommt immer auf die Menge an.
Auch der Urin zeigt mit seinem Geruch an, was wir getrunken und gegessen haben. Kennen die den Geruch nach Kaffee oder Spargel? Er zeigt aber noch viel mehr. Wenn der Urin fischig, faulig oder nach Nitrit riecht, also ähnlich wie gekochte Eier, dann haben Sie z.B. vermutlich einen Harnwegsinfekt. Ist der Urin trüb oder etwas rötlich? Das könnte ein weiterer Hinweis sein.
In jedem dieser Fälle würde ich Ihnen wärmstens empfehlen, zum Heilpraktiker oder Naturheilkundler zu gehen und nachschauen zu lassen, was los ist.
Wenn etwas "stinkt", ist etwas nicht in Ordnung.